Bewusste Übergänge
Bevor etwas Neues herzoffen und auf gute Weise empfangen und auf den Weg gebracht werden kann, möchte das Alte geehrt werden.
Und zwischen dem, was war, und jenem, was sich vor uns ausbreitet, ist es so wertvoll, Raum zu haben, um innezuhalten, zur Ruhe zu kommen, ganz an unserem Platz, in unserer Präsenz anzukommen.
Hier ergibt sich die Möglichkeit, um vielleicht noch
- etwas zu er-lösen,
- einen Verlust oder Abschied zu betrauern,
- eine Erfahrung zu integrieren,
- sicherzustellen, dass ich mich dabei habe,
- ein Gefühl zu fühlen, welches bis anhin keinen Raum hatte, gefühlt zu werden und mich dadurch eventuell gehindert hat, den nächsten Schritt zu gehen,
- etwas, das mich belastet, jedoch ausserhalb meiner Macht liegt, vertrauensvoll in grössere Hände zu legen.
- …
Dies bedeutet, Ordnung zu machen und den Übergang, der einem Wandel vorausgeht, erst bewusst und achtsam in uns zu vollziehen.
Raupe, Kokon, Schmetterling, genauso wie die Erfahrung der vier Jahreszeiten – die Natur schenkt uns wunderbare Bilder und Erfahrungswelten, um äussere und innere Wandlungsprozesse veranschaulichen und verstehen zu können.
Wandlung braucht Zeit, Raum, Achtsamkeit und Entschleunigung.
DIE INNEREN SCHÄTZE BERGEN
Vielleicht zeigt sich durch dieses achtsame Innehalten etwas Feines, jedoch Essenzielles, das inwendig leise gewachsen ist und leicht übersehen werden könnte, welches jedoch verdient, wahrgenommen und gefeiert zu werden.
Es können stille, ganz persönliche Erfolge sein, die für unsere Entwicklung von grosser Bedeutung sind. Vielleicht haben wir uns mutig gezeigt, sind aus der Komfortzone ausgetreten, um Wege zu verlassen, die nirgendwo mehr hinführten. Vielleicht haben wir gelernt, für uns einzustehen, uns mit dem, was uns wichtig ist, sichtbar zu machen oder nein zu sagen, wo ein NEIN angebracht war. Und dadurch für uns selbst innerlich ein JA zu sprechen.
Für solche inneren Prozesse erhalten wir keine Diplome und keinen Applaus. Und daher ist es wichtig, dass wir selbst es sind, die diese Errungenschaften und Wachstumsschritte wertschätzen und als persönliche Ernte feiern.
Was wir in uns wandeln, heilen, verändern, wird sich unweigerlich im Äusseren zeigen. Nach dem Prinzip von innen nach aussen, vom Feinstofflichen in die Materie.
Der Weg wird leichter, wenn Ordnung und Klarheit und eine innere, vertrauensvolle Ausrichtung einer neuen Etappe vorausgehen.
Diese intensive Zeit, die wir alle bewusst und weniger bewusst erleben, ist für mich eine einzige Einladung, uns von all dem zu verabschieden, was uns hindert, unsere Kraft zu leben, unsere Geschenke auszupacken und die zu sein, die wir wirklich sind.
Von Herzen,
Gabriela
© Gabriela Grob-Wespi
© Gabriela Grob-Wespi