Durchlichten
Ein Feuer brennt im Kamin, Annabelle, unsere Tigerin hat sich neben mir genüsslich eingerollt. Ich geniesse unser gemütliches Zuhause und fühle Dankbarkeit und Berührtheit darüber, wie wir alle unseren Weg durch die letzten 12 Monate gebahnt haben.
Mit dem Jahr 2024 geht etwas zu Ende, das viel grösser ist als «nur» ein weiteres Jahr, das sich an das letzte reiht, wie eine weitere Perle auf unserem Lebensfaden.
Wir stehen auf der Schwelle zu etwas ganz Neuem, das sich vor uns entrollt.
Anfangs dieses Jahres habe ich in die kommende Zeit hineingefühlt und in einem meiner Beiträge folgendes geschrieben:
«Dieses Jahr will uns ganz.
Nichts Halbherziges, Lauwarmes, Halbbatziges, Freudloses…
Dieses Jahr wird uns durchpusten und erfahren lassen, dass wir unseren inneren Frieden sowie unsere Sicherheit nicht mehr nach aussen delegieren können, sondern, dass wir dafür selbst die Verantwortung übernehmen und achtsam wählen müssen, wo wir uns mit unserer Lebenszeit und Lebensenergie aufhalten und wo nicht.
Diese Zeit wird uns einladen zu tiefen Reinigungs- und Wandlungsprozessen,
welche uns – wenn wir sie zulassen – immer mehr in unsere Kraft, in unsere Freude, in unsere Farben und in unsere tief angelegte Menschlichkeit als liebende und empathische Wesen führen werden… «
Ja, genau so hat sich 2024 für mich angefühlt und so, wie ich die Energie dieser Zeit und die Prozesse vieler Menschen am Ende dieses Jahres wahrnehme, entfaltet.
Vieles hat sich bei so vielen Menschen, wie auch bei mir unterirdisch im Stillen, im Leisen, im nicht Sensationellen gehäutet, geläutert, geklärt, gezeigt, gewandelt, entwirrt, sortiert, durchlichtet … Eine grosse innere Arbeit. Ein Masterpiece, welches sich weiter ent-wickeln und uns fordern wird.
Zu erfahren, dass Impulse, die aus der eigenen Mitte kommen, eine grosse Kraft in sich tragen und zu lernen, überhaupt in diesem Sein anzukommen und sich in der eigenen Tiefe zu begegnen, das sind Errungenschaften, die dem Frieden dienen.
WERTSCHÄTZEN WAS VERBINDET
Das Bild mit den vielen brennenden Kerzen ist im Markusdom in Venedig entstanden. Mein Mann und ich pflegen an vielen Orten, wo wir sind, Kerzen für unsere Anliegen und für unsere Lieben anzuzünden. Es berührt mich immer sehr, ein Meer von brennenden Kerzen zu sehen, welche von Menschen aus allen Ecken der Welt aus tiefstem Herzen für Heilung, für Frieden, für Gesundheit oder für unsere Lieben auf der andern Seite entzündet werden.
Wir Menschen sind uns ganz im Innersten, wenn es um das Wesentliche geht, sehr, sehr ähnlich.
Wir brauchen Nähe, wir brauchen eine Gemeinschaft, der wir uns zugehörig fühlen, wir wünschen uns Sicherheit und die Abdeckung der Grundbedürfnisse. Wir freuen uns, wenn wir etwas beitragen können, das wertgeschätzt wird und der Gemeinschaft dient und wir brauchen einander.
Weihnachten und Familie – das stellt für viele eine grosse Herausforderung dar und ist energetisch und emotional sehr beladen. Wenn es schwierig wird im Austausch, kann es hilfreich sein, danach Ausschau zu halten, was uns verbindet, und dies hochzuhalten und wertzuschätzen.
Es ist Zeit für Frieden.
Lassen wir uns vom Geist dieser besonderen Zeit öffnen und ergreifen, für das, wofür Weihnachten steht:
Für das Licht, das uns den Weg zeigt, für die Gemeinschaft, in die wir uns wieder hineinöffnen können und für das fleischgewordene Bündel Liebe, das in der Krippe liegt und unsere Herzen erreichen und durchlichten und uns an die Liebe erinnern möchte, die in uns ist.
Das Wesen von Weihnachten nährt, öffnet, verbindet, wärmt, heilt und liebt, führt zusammen und lehrt, was wesentlich ist.
Dieser Satz ist heute zu mir gekommen, er passt so gut, dass ich ihn teilen möchte:
«Liebe bedeutet nicht Geben oder Nehmen,
sondern Teilnahme.» Paulo Coelho
Es wird festlich in mir.
In dieser überfliessenden Bewegung aus dem Herzen
ist Weihnacht angekommen.
Lieber Herzmensch,
nimm teil
an der geschmückten Tafel
und bringe Weihnachten mit in dir.
Lass es ein Fest werden.
Ein Fest von Zugehörigkeit und Mitgefühl,
ein Fest der Liebe und der Freude,
der Fülle und der Dankbarkeit.
Von Herzen,
Gabriela
© Gabriela Grob-Wespi
© Gabriela Grob-Wespi