Eine herzzentrierte Menschlichkeit 1/2
Sie besteht aus Respekt, Achtsamkeit, Mitgefühl, Klarheit, Mut, Ehrlichkeit, Dankbarkeit, Fürsorge, Wahrhaftigkeit, Wahrheit, Liebe, Grosszügigkeit, Annahme, der Fähigkeit zur Bindung und einem offenen Herzen. Dies sind Herzensqualitäten. Ohne Herz geht nichts.
Oft fühlen wir uns ohnmächtig, einem Geschehen im Aussen ausgeliefert, abwartend, dadurch sehr verwundbar und uns in Abhängigkeit fühlend.
Wir kommen in die Kraft, wenn wir unser eigenes Leben und das, was wir wirklich beeinflussen können, in die Hände nehmen und uns darin verantwortlich fühlen.
Frieden entsteht nicht, indem wir auf ihn warten. Frieden entsteht ebenso wenig, wenn wir vom Sofa aus klug wissen, wie es zu sein hätte, wie man es machen täte, müsste…
Frieden entsteht in uns, wenn wir uns dem widmen, was in uns im Unfrieden ist.
Frieden entsteht durch uns, indem wir in unsere tiefsten Tiefen hineintauchen und uns mutig in die dunkelsten Winkel vorwagen, um dort das Licht hineinzubringen.
Dabei dürfen wir eine sehr kraftvolle Erfahrung machen, und zwar, dass wir Einfluss haben, wie es uns geht, wie sich unser Leben entfaltet und wie wir in unsere Umgebung hineinwirken und die Atmosphäre mitkreieren können.
Wenn wir uns aus dem Lärm im Aussen einsammeln und ganz bei uns ankommen, treffen wir vielleicht erstmal auf unseren Lärm im Inneren. Diesem können wir uns liebevoll zuwenden.
Alles, was wir in uns in Heilung, in Fluss, in Ordnung bringen, hat eine enorme Wirkung auf unser eigenes Leben, auf das Miteinander in der Partnerschaft, in der Familie und es reicht weit über uns hinaus und fliesst heilend ins Kollektive. Hier können wir real Einfluss nehmen, einen echten Beitrag leisten und aus dem Gefühl des Ausgeliefertseins in eine Selbstwirksamkeit finden.
WIEDER BINDUNGSFÄHIG WERDEN
Das Ziel kann nicht sein, über allem stehen zu wollen, sich aus dem Geschehen auszuklinken, nur noch in geistige Höhenflüge abzuhauen oder mit nichts und niemandem mehr in echte Verbindung zu gehen.
Nein, wir sind hier und jetzt da, um in dieser immensen Wandlungszeit unser Bestes zu geben, um uns wieder verbinden zu können, die Wurzeln zu heilen, überhaupt wieder bindungsfähig zu werden. Dadurch werden wir wiederentdecken, was als Wesentliches zu unserem Menschsein gehört und was uns Freude und ein Gefühl von Zugehörigkeit bringt.
Wir schaffen das nicht allein. Wir brauchen einander.
Als soziale Fühlwesen, die wir sind, ist es von zentraler Wichtigkeit, einen Sinn im Leben zu haben, für etwas zu brennen und mit der Liebe und Freude im Herzen und dem eigenen Sein etwas beitragen zu können. Daraus kann sich eine Verbundenheit entfalten, die trägt.
Herzvoll,
Gabriela
© Gabriela Grob-Wespi
© Gabriela Grob-Wespi