Eine verbundene Menschlichkeit 2/2

Nichts mehr unterdrücken.

Nichts mehr weghaben wollen, was da ist.

Ankommen dadurch in der Gegenwart. Im Geschehen. In der eigenen Präsenz.

Wenn wir annehmen können, was ist, was sich in unserem Leben zeigt, steht uns die ganze Kraft zur Verfügung, die wir ins Weghaben, Umfahren, Unterdrücken und Bekämpfen einer Situation, die wir nicht haben wollten, gesteckt haben. Wir müssen diese Situation nicht gutheissen und auch nicht mögen, sie jedoch annehmen und da sein lassen, weil sie da ist.

In meinen Heilbehandlungen mache ich die Erfahrung, dass der Körper sich in dem Moment entspannen kann, wenn es gelingt, den Widerstand aufzugeben und der Mensch da ankommt, wo er sich befindet.

Wir heilen in der Gegenwart.

Wir heilen durch Fühlen, durch Hingabe und durch Integrieren.

Wir heilen durch wieder berührbar werden und zurück in den Lebensfluss finden.

Und wir heilen dadurch, dass uns das Leben wieder erreichen kann und wir uns im eigenen Leben lebendig wahrnehmen.

VERWUNDBAR UND WUNDERBAR

Es ist die Freude, die uns das Herz öffnet, es ist das liebevolle Menschliche, das uns nährt, und das zarte Berührtsein, das Krusten aufweicht. Es ist die empathische Zuwendung eines achtsamen Gegenübers, die wir als soziale Wesen brauchen, um uns öffnen zu können, weich zu werden, lebendig zu bleiben.

Diese Zeit ruft nach unserer Wahrhaftigkeit. Nach unserer Echtheit. Nach Berührbarkeit und Verbindlichkeit. Nach unserem puren Menschsein, so, wie wir gedacht sind:

verwundbar und wunderbar

berührbar und berührend

wertvoll und wertschätzend

lernend und wachsend

hinfallend und wieder aufstehend

einander unterstützend und achtend

verletzlich und stark

fühlend und fühlbar

verbindlich und verbindend.

Ich glaube, danach sehnen sich die meisten von uns.

Liebe Herzmenschen,

lasst uns von der Sofamulde aufstehen, hinter den Geräten hervorkommen, uns die Lethargie und Müdigkeit aus den Knochen schütteln und uns erinnern, wofür wir hier sind, ganz besonders in dieser fragilen Zeit.

Wir alle haben etwas zu geben. Wir haben ein Geschenk mitgebracht, welches JETZT gebraucht wird, um auf individuelle Weise mitzuwirken, damit wir aus so vielen Ängsten und Unsicherheiten wieder ins Vertrauen finden. Damit wir Gräben überwinden, Getrenntes wieder verbinden und zusammenführen und vieles, was nicht mehr funktioniert, bewusst und lebensfreundlich neu gestalten können.

Mögen wir uns als beherzte, beseelte Wesen die Kraft wieder zurückerobern, diese entfalten und entfesseln – und – wieder lernen, das Leben ganz zu uns zu nehmen, zu schätzen und zu feiern.

Auf diese Weise werden wir etwas Wunderbares auf den Weg bringen. Gemeinsam. Jeder auf seinem Platz. Jede mit ihren Gaben. Mitkreierend. Im Herzen verbunden.

Alles Liebe,

Gabriela Grob-Wespi

© Gabriela Grob-Wespi

© Gabriela Grob-Wespi