Aus der Tiefe wachsen

Es geht um Verbindung.

Um aus der Tiefe wachsen und blühen zu können, braucht es eine verinnerlichte Verbindung zu unseren Wurzeln und zu unserer geistigen Heimat. Das Herz ist das Zentrum, der Ort, wo Himmel und Erde zusammenfliessen.

Aus diesem verbundenen Fluss von Lebensenergie, erwächst die Erfahrung von Halt, Stabilität und die Anbindung an die grossen Kräfte. Dies gibt uns die Basis, bewusst im eigenen Körper präsent zu sein, ihn mit unserem Wesen zu bewohnen und dadurch kraftvoll aus dem eigenen Wurzelstock wachsen und regenerieren zu können.

Ein Zuviel an Verwirrendem, Angstmachendem und Chaotischem kann uns überfluten, das Gefühl vermitteln, ohnmächtig, abhängig und hilflos zu sein. Die enorme Reizüberflutung durch zu viele Informationen kann unser Nervensystem zur absoluten Überladung führen und uns in einen Zustand bringen, in welchem wir uns heimatlos, orientierungslos, entwurzelt, erschöpft und vom Lebensfluss abgetrennt fühlen.

Wenn wir achtsamer werden möchten, wohin wir unsere Energie und Lebenszeit geben, können folgende Fragen im Alltag behilflich sein, uns bewusst zu machen, in welche Richtung wir uns bewegen:

  • Was bringt mich weg von mir?
  • Was führt mich näher zu mir?

Daraus ergibt sich, bewusster zu wählen, was wir konsumieren (auf allen Ebenen) und in was wir unsere Lebenskraft investieren.

HEIMWÄRTS

Wenn alles zu viel wird, oder uns das Gefühl verbunden zu sein, abhandengekommen ist, hilft es, uns aus äusseren Bereichen so gut es geht zurückzunehmen, unsere Welt wieder kleiner zu machen, damit sie wieder Konturen bekommt und überschaubarer wird. So können wir uns eher die Bedingungen schaffen, uns wieder zu finden und einzuholen, uns selbst zuzuhören, was in uns Gehör, Zuwendung und Raum bekommen möchte.

Uns darauf einzulassen, das eigene Leben zu sortieren, die eigenen Wurzeln zu klären, die Verbindung wieder zu finden und die Wunden im Herzen zu heilen, ist das grösste Geschenk, das wir uns selbst und unseren Mitmenschen machen können.

Eine schöne Metapher dafür ist: Uns liebevoll und mit Hingabe unserem eigenen Garten zuzuwenden, diesen zum Blühen zu bringen, anstatt uns in so vielen anderen Feldern, auf welche wir keinen direkten Einfluss haben, zu verlieren.

Je mehr sich diese Welt verdichtet und verändert, desto wichtiger ist es, in uns selbst Heimat zu finden. Aus dieser Anbindung wächst die Gelassenheit, uns heimisch zu fühlen, auch im Nichtwissen, wo genau der Weg lang geht. Aus dem Erleben einer tiefen Verbundenheit können wir uns darin üben, in entspannter und vertrauensvoller Art in ein Neuwerden hineinzuwachsen. Im Herzen verbunden, sind wir immer zuhause.

Die Natur mit ihrer emporsteigenden Kraft, ihrer Schönheit, Vielfalt und Liebe zeigt uns, wie es geht. Verlässlich und selbstverständlich erblüht sie jedes Jahr von neuem aus der eigenen Knolle, aus den eigenen Wurzeln, verbunden in guter Erde, verbunden mit dem Licht der Sonne und der Lebenskraft. Sie ist wandlungsfähig, flexibel und bestrebt, immer das Beste aus den Bedingungen zu machen.

Die Energie dieser Zeit fordert uns auf, den Weg heimwärts zu finden und mit uns in Frieden zu kommen.

Das Leben wird uns dafür öffnen.

Menschen achtsam und kraftvoll durch diese Prozesse der Rückverbindung zu begleiten und dafür den Raum zu halten, ist meine Freude.

Lieber Herzmensch

Vielleicht darf dieser Frühling, dieses Jahr, eine Reise sein, um heimzukommen, in die Obhut Deines Herzens und in Deine Kraft. Ich möchte Dich ermutigen und bestärken, gewiss zu sein, dass dies auf jeden Fall eine Heilreise sein wird. So unsagbar wertvoll! Und gleichzeitig ein grosses Abenteuer. So unbeschreiblich mutig, spannend und befreiend.

Von Herzen,

Gabriela

© Gabriela Grob-Wespi

© Gabriela Grob-Wespi