Vergehen – ruhen – neu werden
Wenn wir uns dem Beispiel der Natur anschliessen, kann uns dies helfen, zu entspannen. Dann können wir nachvollziehen, dass die Natur nicht immer auf Wachstum und auf Früchte hervorbringen aus ist, ebenso wenig ist sie nur am Ruhen und sie hält auch nicht ihr Blühen und Wachsen unter der Erde versteckt.
Die Natur ist Zyklen und Rhythmen unterworfen und sie folgt Gesetzmässigkeiten, die allem Leben zu Grunde liegen.
Viel wichtiger als dauernd produktiv und effizient sein zu müssen, erscheint mir wertvoll, ein Gefühl für den eignen Rhythmus, für die eigene Energie und für die inneren Jahreszeiten wahrzunehmen und zu lernen, sich gemäss der inneren Natur gut zu unterstützen.
Mich hat es entlastet, der Natur abzuschauen, dass ich nicht dauernd blühen und meine Äpfel hervorbringen muss, sondern dass ich mich, eingebettet in einem Jahreskreis, in diesem rhythmischen, zyklischen Fliessen orientieren und gehalten fühlen kann.
Eine gute Wahrnehmung für die eigene Energie und das ganzheitliche Befinden zu haben, hilft, ein Gefühl dafür zu entwickeln, was jetzt dran ist. Wenn wir aus dem Fluss geraten, können wir uns fragen:
Brauche ich im Moment einen Energieschub, um in die Gänge zu kommen oder geht es eher darum, mich aus dem vielen Tun und Handeln etwas herauszunehmen und ruhiger zu werden? Befinde ich mich in einem inneren Wandlungsprozess, der Raum und Geduld braucht und den ich durch meine bewusste Hingabe vertrauensvoll unterstützen kann? Oder verharre ich in einem Zustand, der blockierend wirkt und es mir schwer macht, weitere Schritte zu gehen? Fühle ich mich in einer Endlosschlaufe von Stress und im Überlebensmodus oder verliere ich meine Kräfte im Kämpfen gegen etwas?
Zu wissen, wo ich mit mir stehe, ist von essenzieller Wichtigkeit.
Den Boden vorbereiten
Das bewusste Zentrieren und Sammeln der Kräfte in dieser Winterstille ist kein passiver, lethargischer Zustand. Vielmehr ist es ein ganz bei sich Sein, wach, achtsam, präsent, tief wurzelnd und von innen heraus lichtvoll und nährend. Daraus erwächst Integration, Regeneration und Vorbereitung.
Aus der Stille und Achtsamkeit zu kreieren ist wie den Boden vorbereiten. Dies ist so wertvoll. Wir erschaffen uns die Bedingungen, dass wir auf ideale Weise und immer klarer die eigenen Früchte hervorbringen und wachsen lassen können.
Diese Winterzeit, und im Besonderen die Frequenz dieses Januars, bieten uns den Raum zum Gehenlassen, was gehen möchte und was keine Anknüpfungspunkte mehr hat. Da ist Raum, zum Ruhen, Verdauen und Integrieren und von innen heraus Bereitwerden für weitere bewusste Wege.
Ganz neue, in ihrer Intensität noch nie dagewesene Energien schwingen sich ein, die diesen Prozess verstärken und beschleunigen und mit denen wir umzugehen lernen müssen. Vieles löst sich auf, was uns im Aussen eine vermeintliche Sicherheit gegeben hat. Es kann eine sehr heilsame, ordnende Zeit sein, wenn wir gut mit uns in Verbindung sind und lernen, unserem Rhythmus zu lauschen, in einem Gleichgewicht von Sein und Tun.
Immer klarer in die eigene Energie hineinzuwachsen und mit der eigenen Seelenkraft verbunden zu sein, wird uns unterstützen, gut durch die kommenden Zeiten navigieren zu können. Der vielbesagte Wandel ist da, immer sichtbarer und spürbarer wird er in unseren Leben präsent.
Es braucht uns geerdet, mit einem vollen Herzen dabei und einem aktiven innern Navi, welches darauf ausgerichtet ist, uns zu zeigen, in welche Richtung wir uns beWEGen wollen, was wir miteinander bereit sind zu erschaffen und zu kreieren. Für uns und für diese Welt.
Lieber Herzmensch
Ich wünsche Dir viel Wahrhaftiges, Nährendes, Berührbares und Beseeltes in diesem wichtigen neuen Jahr.
Und ich wünsche Dir den Mut, Deinen eigenen Wahrnehmungen mehr zu vertrauen, als allem Lärm im Aussen.
Von Herzen alles Liebe und Gute,
Gabriela
© Gabriela Grob-Wespi
© Gabriela Grob-Wespi